Die Klassen 9Ma und 9Mb der Mittelschule Untergriesbach besuchten mit ihren Lehrern Anna Ascher, Claudia Lang und Hans-Jörg-Raml die KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Österreich in der Nähe von Linz. Dort sollten die jungen Leute das im Unterricht über den Nationalsozialismus Gelernte anschaulich nachvollziehen können.
Das Konzentrationslager Mauthausen war das größte KZ auf dem Gebiet Österreichs. Es wurde schon vor Kriegsbeginn 1938 von den Nationalsozialisten gebaut. Bis zu der Befreiung seiner Insassen durch amerikanische Truppen im Mai 1945 wurden im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern rund 200 000 Menschen inhaftiert, von denen mehr als 100 000 ums Leben gekommen sind. Es galt die Devise „Tod durch Arbeit“. Die Inhaftierten mussten unter für uns heute nicht mehr vorstellbaren Bedingungen bis zur Erschöpfung arbeiten und waren dabei immer den Schikanen der SS-Aufseher ausgesetzt.
Eindrücklich wurde den jungen Leuten vor Augen geführt, wie mit einem System an Entmenschlichung und Entwürdigung verschiedenste Opfergruppen erniedrigt, ausgebeutet und ermordet wurden.
Besonders deutlich zeigte dies die steile »Todesstiege«, die vom Granitsteinbruch hinauf ins Konzentrationslager führt und an der viele entkräftete Häftlinge unter der Last der schweren Steine zusammenbrachen und ihr Leben ließen. Aber auch Genickschussecke, Galgen, Gaskammer und Verbrennungsofen hinterließen einen betroffen machenden Eindruck davon, welch schreckliche Ereignisse hier vor sich gegangen waren.
Hunderte von Erinnerungsbildern, die im Krematorium hängen und der „Raum der Namen“, in dem alle bekannten Namen der Opfer aufgeschrieben sind, ließ die Schüler und Schülerinnen die Dimension des Tötens erahnen. Bereits seit 1947 existiert in Mauthausen die Mahn- und Gedenkstätte, die den Jugendlichen diesen schrecklichen Aspekt der deutschen Geschichte eindrucksvoll und einfühlsam vor Augen führt.
Text/Fotos: Claudia Lang