Das Haus am Strom besucht die Mittelschule Untergriesbach mit der „Klima-Escape-Box“
Frau Lodes und Frau Steinbeisser-Rieger vermitteln den beiden M-9-Klassen an zwei Vormittagen Wissenswertes zur Thematik mit Hilfe einer vom Klimabündnis Oberösterreich entwickelten Escape-Box, bei der die Schüler in Gruppen und v.a. miteinander Klima-Probleme lösen müssen, um die Box zu knacken.
Mit den Schülern besprechen die Fachfrauen zunächst entscheidende Prinzipien der Klimatologie, um die ganze Problematik zu verstehen:
Grundsätzlich ist der natürliche Treibhauseffekt lebenswichtig für alle Lebewesen der Erde. Denn ohne CO² in der Atmosphäre wäre es viel zu kalt auf der Erde; ein Leben wäre nicht möglich. Aber: Wenn es zu viel Treibhausgase in der Atmosphäre gibt, dann verstärkt sich die Erwärmung immer mehr; und das hat gravierende Folgen:
Die globale Klimaerwärmung hat immense Folgen für die gesamte Menschheit und die globale Natur. Es ist mittlerweile von Forschern bewiesen, dass der Mensch das Klima ändert, dass es zwar Klimaschwankungen schon immer gab, aber nicht in so kurzen Zeiträumen. Fakt ist auch, dass der Mensch noch etwas ändern könnte, global die Treibhausgasausstöße zu reduzieren. V.a. das CO² und das Methan tragen dazu bei, das Klima zu erwärmen. Nur 1 Prozent der Weltbevölkerung in den wohlhabenden Ländern produziert ca. 50 Prozent der Treibhausgase durch den luxuriösen Lebenswandel, wie z.B. Kurzurlaube mit dem Flugzeug zu verbringen.
Wetterextreme werden sich verstärken, weil sich die Luft und die Meere erwärmen; dadurch verdunstet mehr Wasser und Starkregen, Winde nehmen zu. Auch werden Dürre-Perioden extremer. Waldbrände und Desertifikation (Ausdehnung von Wüsten) werden zahlreicher. Menschen in solchen klima-sensitiven Räumen werden oft nicht mehr in ihrer Heimat leben können, weil es schlicht und einfach zu heiß, zu trocken, zu nass wird in vielen Gebieten der Erde. Die Konsequenz: Menschen müssen flüchten in Regionen, in denen es noch erträglicher ist zu leben: und das ist z.B. Europas Mitte und Europas Norden. D.h. die weltweiten Migrationen werden weiterhin zunehmen.
Ein weiteres Problem: Im Internet kursieren viele Fake-News, die das Problem herunterspielen. Diese Falschnachrichten sind u.a. befeuert von der mächtigen Ölindustrie, die natürlich weiterhin viel Geld verdienen will mit dem Verkauf von Öl und Gas. Aber die Verbrennung dieser fossilen Energieträger produziert viel CO².
Wie könnte man das Problem lösen? Was kann jeder von uns tun?
Anders denken, umdenken, neu denken:
Vor allem Energie sparen und Wasser sparen wäre effektiv: z.B. Bus statt Auto, Kleidung sparsamer kaufen, länger verwenden (denn die Produktion von Kleidung verbraucht Unmengen an Wasser und Energie), regionale Lebensmittel einkaufen (z.B. verbraucht man für Avocado-Aufzucht sehr viel Wasser, außerdem wurde vorher viel Regenwald gerodet), Regenwasser sammeln, duschen statt baden, keine Flüge (v.a. nicht wegen ein paar Tagen Urlaub), und so weiter und so fort …
Man bedenke immer: Es geht nicht nur um unser Land, es geht um den gesamten Planeten Erde! Alles hat globale Auswirkungen!
Schließlich konnten dann die Schüler in einer sehr motivierenden Art und Weise mit der Klima-Escape-Box arbeiten, um in einer Art Simulation aktuelle Fragestellungen zur Klima-Problematik in Gruppenarbeit zu lösen. Zwei äußerst gelungene Vormittage, in jeder Hinsicht!
Text/Fotos: Robert Geier