Herz und Hand bestimmt den Geschmack der Backwaren

Besuch in der Genießerbäckerei Pilger in Breitenberg.

Am Mittwoch, den 11. März, fuhren wir, die Klasse M8 der Mittelschule Untergriesbach, zu der Genießerbäckerei Pilger nach Breitenberg. Unmittelbar nach der Ankunft wurden wir überrascht von den Hygienevorschriften eines professionellen Betriebs: Denn wir alle mussten Schutzkleidung wie Stoffmützen, weiße Mäntel sowie Plastikschutz für die Schuhe tragen. Herr Pilger Junior teilte uns in zwei Gruppen für die Besichtigung der Produktionshalle ein. Schritt für Schritt erklärte er sowie eine Angestellte den Produktionsablauf.  Dabei durften wir mit unseren Händen kreativ zwei Torten mit zuckerhaltiger Modelliermasse veredeln und sogar später verzehren. Interessant war u.a. eine Maschine, in der verschiedenste Gewürze und Zutaten nach Programmvorgabe und Gewicht variabel gemixt werden können. Völlig unglaublich erschien uns die Tatsache, dass der Sauerteig unter Einfluss heimatlicher Musik eine günstigere Struktur bekommt als ohne und damit besser schmeckt. Wir staunten ebenso sehr, dass in einer Woche ca. 60 Tonnen Mehl verbraucht werden. Die hohe Herstellungsanzahl an Brotlaiben ist lediglich deshalb nur möglich, weil vollautomatisierte große Öfen zum Backen verwendet werden. Trotz des vorhandenen Maschinenparks wurde uns immer wieder der Unterschied zur industriellen Herstellung dadurch verdeutlicht, dass die menschliche Hand nach wie vor z.B. beim Kneten des Teiges oder der Verzicht auf industriell hergestellte Enzyme im Produktionsprozess entscheidend ist. Außerdem legt der Firmenbesitzer besonderen Wert darauf,  dass vor Ort die im Hauptbetrieb vorproduzierten Teigrohlinge in allen Geschäften frisch aufgebacken werden können.  Übrigens haben wir nicht gewusst, dass die Anzahl von Bäckereien im Bundesgebiet von 25000 auf 11000 Geschäfte reduziert wurde, was ca. nur 30% der Backwarenherstellung betrifft. Die restlichen 70% werden lediglich von nur drei Industriebetrieben gestemmt.  Der Betrieb hat 21 Filialen im Umkreis von ca. 45 km sowie 200 Mitarbeitern, davon 7 Lehrlinge. Einzigartig ist bei Pilger ebenso die Möglichkeit während der Ausbildungszeit finanzielle Anreize von maximal 5400€ für gute schulische Leistungen zu erhalten. Nach der Führung gab es eine super Brotzeit mit Brezen, die originell gefüllt waren mit Käse, Lachs und Wurst  incl. musikalischer Unterhaltung vom Junior höchstpersönlich sowie unserem Mitschüler Alexander Resch. Herr Pilger appellierte an uns Schüler, den Beruf des Bäckers oder Konditors in die eigene Berufswahl miteinzubeziehen bzw. ein Praktikum zu absolvieren. Des Weiteren sprechen für den Beruf  heutzutage die flexibleren Arbeitszeiten, die Weiterbildung zum Bäckermeister und  die internationalen Arbeitsmöglichkeiten auf Schiffen oder in Hotels.

Text/Fotos: Tobias Pauli

GMS Admin

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